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Statische Seiten

Glaubenszeichen in Feld und Flur von

St. Johannes Nepomuk

Menschen werden maßgeblich im Elternhaus geprägt. Später kommen Erfahrungen in Kindergarten, Schule, Beruf und Freizeit hinzu. Darüber hinaus hat die Landschaft, in der ein Mensch heranwächst, ebenfalls prägenden Einfluss. Umgekehrt verändert und prägt die in einem Gebiet lebende Bevölkerung die ursprüngliche Naturlandschaft zu einer Kulturlandschaft. Hinweise, wie Menschen in unserem Dorf in früheren Zeiten bis zur Gegenwart ihr Leben bewältigt und damit auch die Landschaft verändert haben, geben Feld und Wald, Häuser und Straßen, die mitten im Dorf stehende Kirche und die in der Gemarkung immer wieder anzutreffenden Glaubenszeichen wie Bildstöcke, Kreuze und Gedenksteine. Alle haben ihre eigene Geschichte, zum Teil bekannt, zum Teil in Vergessenheit geraten. Diese Glaubenszeichen stehen an Pilgerpfaden, erinnern an Kriegsereignisse, Verbrechen oder Unfälle. Sie geben etwas von der Botschaft wieder: Der Mensch ist unterwegs, er hat einen Ursprung und ein Ziel. Und beim Finden seiner Lebensspur hinterlässt er manchmal Zeichen für die später Geborenen.

Die Bilder und Textauszüge wurden der Chronik von St. Johannes Nepomuk (2003) entnommen.

Kapelle und Bildstock in der Grauen Ruh

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Etwa in der Mitte zwischen Bad Orb, Kassel und Wirtheim (je 4 km Entfernung) steht, nicht weit von der früheren Siedlung Friedrichstal inmitten eines herrlichen Mischwaldes, der sogenannte Bildbaum.

Der steinernen Bildstock besteht aus drei Teilen: dem Kopf, der Säule und dem Sockel. In einer Nische im Kopf, durch ein Gitter geschützt, befinden sich die Mutter Gottes mit dem Jesuskind. Als Zeichen der Dankbarkeit für eine wunderbare Gebetserhörung ist im Sockel folgende Inschrift eingemeißelt:

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1824 HAT HIER GOTT DAS GEBETH SEINES DIENERS ERHOERET

Um 1930 wurde die erste Kapelle gebaut. Die heutige Kappelle wurde 1946 errichtet. Frauen und Männer sorgen das ganze Jahr über für die Ausschmückung der Kapelle. Im Sommer 2019 wurde die Kapelle auf Kasseler Initiative Generalsaniert.
Der Bildstock und die Kapelle sind ein beliebter Ort für stille Gebete und eine Rast. Seit vielen Jahren feiert die KAB Kassel mit der KAB Wirtheim in der Grauen Ruh, jeweils am 1. Mai die heilige Messe, an dem zahlreiche Besucher aus dem gesamten Main-Kinzig-Kreis teilnehmen.

St. Johannes Nepomuk Statue an der Kasselbachbrücke vor dem Seniorenzentrum

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Die Statue unseres Kirchenpatrons wurde 1985, auf Betreiben des damaligen Pfarrers Gerhard Dietrich,vom Bildhauer Bertram Wawera und dem Steinmetzbetrieb Wilhelm Hartmann & Sohn - Fulda aus rotem Sandstein geschaffen. Sie wurde am 19. Mai 1985 feierlich eingeweiht

Johannes von Nepomuk ist um 1345 geboren. Er war Generalvikar des Erzbistums Prag. Er wurde auf Befehl von König Wenzel IV gefoltert und verstarb dabei. Die Überlieferung berichtet, dass er der Beichtvater der Königin war. Wenzel wollte Johannes zwingen das Beichtgeheimnis zu brechen, aber Johannes weigerte sich, wurde deshalb gefoltert und in die Moldau geworfen. Am 20. März 1393 ließ König Wenzel seinen Leichnam von der Karlsbrücke in die Moldau werfen. Sein Denkmal auf der Prager Karlsbrücke, das 1693 errichtet wurde, machte ihn zu einem der wichtigsten Brückenheiligen und zum Beschützer des fließenden Verkehrs.

Kriegerdenkmal

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Gestiftet wurde das Denkmal 1925 von der politischen Gemeinde Kassel, für ihre im Krieg 1914 – 1918 gefallenen Söhnen . Es wurde von einer Fuldaer Firma erbaut. Die Eröffnungsrede 1926 wurde vom damaligen Schuldirektor Krack gehalten.

Die Hauptschrift verkündet Unseren Helden, unter dem Bild eines Engels steht geschrieben:

Friede und ewiges Leben
Möge der Herr euch geben
Die dankbare Gemeinde
1914-1918
1939-1945

Der Engel in seinem langen Gewand und mit großen Flügeln ist dabei, eine der Rosen aus seinem Arm auf ein flaches, mit einem Kranz geschmücktes Grab zu platzieren. Links und rechts des Grabes stehen zwei Bäume, wobei Kranz und Bäume in leuchtendem Grün gefärbt sind, während der Himmel über allem rot zu schimmern scheint und nur von ein paar weißen Wölkchen durchkreuzt wird.
Die restlichen drei Seiten des Denkmals besetzt jeweils eine Metalplatte mit den Namen der Toten. Die von vorne gesehen rechte Platte enthält die Namen, sowie Geburts- und Sterbejahr der Opfer des Ersten Weltkrieges, die hintere und linke Platte beinhalten die des Zweiten Weltkrieges. Unter den Toten befinden sich auch Frauen und Kinder, teilweise zivile Opfer, die 1946 bei der Detonation einer Luftmine in zwei Häuser ums Leben kamen - fünf Menschen- unter ihnen 2 Kinder.
Am Volkstrauertag findet eine feierliche Kranzniederlegung zum Gedenken an die Toten beider Weltkriege statt.

 

 Grotte - Kasseler Mariengrotte im Haitzbachtal

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Die Kasseler Mariengrotte im Haitzbachtal wurde im Jahre 1946, ein Jahr nach Kriegsende erbaut. Sie entstand aus Dankbarkeit für die Errettung aus Kriegsnot am 1. April 1945. An diesem Ostermorgen wurden an dieser Stelle 70 Menschen vor dem sicheren Tod bewahrt, als das Kriegsgeschehen auf unser Dorf zukam. 
Die Grotte möge ein Mahnmal sein für alle Zeiten, und Erinnerung, dass auch in Kassel Krieg war.

Viele Menschen sind seitdem zur Grotte gegangen und haben ihr Anliegen der Gottesmutter vorgetragen und Trost gefunden.

 Peters Kreuz

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Das Peterskreuz bei Kassel, ein Steinkreuz südlich vom Erkberg in Richtung Eidengesäß gelegen, ist das älteste Glaubenszeichen in der Kasseler Gemarkung. Es ist schwer auffindbar im Distrikt 151, am "Eidengesäßer Linie". Durch eine hohe Fichte verdeckt, gibt es uns Kunde von einem Todesfall hier im tiefen Wald. Es scheint ein Unglücksfall gewesen zu sein, denn die Inschrift ähnelt denen auf manchen Bildstöcken: 
IN DEM IAR 1586 IST ALHIE VE (RSC) HITEN PETER BEM 1688 BEM SON TER SELEN GOT GENAT AMEN
.

Das Kreuz hat verhältnismäßig kurze Arme und eine auffallende Schräge im Kopfteil, in die mehrere Buchstaben geritzt sind.

Bäckers Kreuz

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Etwa 500 m vom Niederhof entfernt, in nordwestlicher Richtung, befindet sich am Rande eines bewaldeten, tiefen Grabens das Bäckers Kreuz. Es ist aus Naturstein gefertigt, ca 1,20 m hoch und trägt die folgende Inschrift:
Hier an diesem Waldessaume fiel Karl Schum herab vom Baume Früher Tod war ihm beschieden. Ruh er sanft in e´wgem Frieden.
Erst 22 Jahre alt starb er am 18. November 1860 zu Kassel.

 Jägers Kreuz

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Das Jägers Kreuz befindet sich am »Bieberer Pfad«,

einem alten Fußweg zwischen Bieber und Bad Orb. Im Heimatjahrbuch des Kreises Gelnhausen, Jahrgang 1950 wird es auf Seite 80 folgendermaßen beschrieben: „Westlich der Bieberer Höhe im Langenbergsgrund treffen wir auf ein Flurdenkmal, das an einen Mord erinnert, den ein Wilddieb an einem Jäger beging. Über einem Inschriftsockel erhebt sich ein Kreuz mit Kruzifi xus; beide Kreuzarme sind abgebrochen, jedoch der Korpus ist noch recht gut im Relief erkennbar.

Die Inschrift des Sockels lautet: Anno 1727 den ... august ist Heinrich Stock Jäger von Vielbach hie von einem wiltschützen Dott geschossen worden Derowegen Seine eltern Diß creitz zu ehren Jesu und trost seiner armen Seel aufrichten lassen."

 Kreuz am Dorfeingang

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Das Kreuz steht an einem kleinen Parkplatz am Ortseingang nahe der Einmündung der Spessartstraße in die B 276. Vor dem Bau der Ortsumgehungsstraße stand es ca. 100 m weiter nördlich (am Felsenkeller) oberhalb der Straße zwischen Kassel und Wirtheim.
Vermutlich war es eine Station für die Wallfahrer, wenn sie in der Bittwoche von Wirtheim nach Kassel bzw. von Kassel nach Wirtheim gepilgert sind.

 Kreuz am ehemaligen Pfarrhaus


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Nachdem im Jahre 1919 die Kasseler Kirchengemeinde aus der Obhut der Wirtheimer Pfarrei entlassen und zur selbständigen Pfarrei erhoben wurde, dauerte es nur ein Jahr bis zum Bau des ersten Pfarrhauses in Kassel.
Es stand auf dem Eckgrundstück Spessartstraße – Orber Weg und wurde nach dem Neubau des Pfarrzentrums in der Kettelerstraße in den siebziger Jahren abgerissen. Das Steinkreuz mit Korpus, das über Jahrzehnte mit dem dahinterstehenden Pfarrhaus eine Einheit bildete, wurde auf dem gleichen Grundstück – aber an anderer Stelle – wieder aufgestellt.
Zu Christi Himmelfahrt ist das Kreuz die erste Station bei der Flurprozession zum gemeinsamen Hochamt mit St. Peter & Paul - Wirtheim, am Bürgerzentrum.

 Weltjugendtagskreuz am Gemeindezentrum

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Anlässlich des Besuches einer Gruppe von Jugendlichen aus Moncton (Kanada), die sich in Kassel und Wirtheim auf den Weltjugendtag in Köln vorbereitet haben, wurde dieses Kreuz von Jugendlichen, am 13. August 2005, gestaltet, errichtet und feierlich eingeweiht. Dabei wurden die Jugendlichen künstlerisch und handwerklich von Knut Ritter und Volker Hess unterstützt.

An diesem Kreuz feiern wir an Christi Himmelfahrt mit St. Peter & Paul - Wirtheim gemeinsam feierlich Eucharistie.

 Kreuz am Gottholdseck

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Im verlängerten Bornweg, vom Ortsausgang ca 300 m entfernt, befindet sich in einer kleinen Anlage – dem Gottholdseck - ein Bildstock, der 1994 anlässlich eines Doppeljubiläums von der Kasseler Frauengemeinschaft der Gemeinde gestiftet worden ist. Das Jubiläum stand unter dem Motto: „75 Jahre Frauenarbeit in Kassel – 70 Jahre Katholische Frauengemeinschaft in Deutschland.“

Kleine Grotte an der Lohmühle

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Das Muttergottesaltärchen befindet sich an der Verlängerung Villbacher Straße in den Kasselgrund, etwa 300 m von der Ortsgrenze entfernt, gegenüber der Lohmühle. Der ursprüngliche Türbogen, der seitlich auf dem Boden gelagert ist, trägt die Inschrift INRI + 1832.

Kreuz am alten Friedhof

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Über das Steinkreuz mit Korpus am Haupteingang des alten Friedhofs gibt es zur Zeit keine Unterlagen. Lediglich die am linken Torpfosten des Haupteingangs vorhandene Jahreszahl weist darauf hin, dass die Friedhofsmauer des damals neuen Friedhofs 1806 errichtet worden ist. Bis zum Bau der Kirche im Jahre 1789 wurden die Toten im Ortszentrum um die alte im Jahre 1303 gebaute Kapelle bestattet.

Kreuz am neuen Friedhof

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Der neue Friedhof außerhalb des Ortes an der alten Straße in Richtung Lanzingen wurde 1978 angelegt und eine Friedhofshalle wurde gebaut.
Das Kreuz wurden von dem Bildhauer und Steinmetz Volker Rode aus Linsengericht geschaffen. Pfarrer Konrad Desch segnete das Steinkreuz am Fest Allerheiligen im Jahre 1997.

Hummels-Bildstock

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Direkt an der Mündung des Kasselbachs in den Bieberbach, jenseits der Bieberbrücke, steht der von Joseph Gerhard aus Sandstein gemauerte Bildstock. Er stellt die Heilige Familie dar. Die Figurengruppe der Heiligen Familie wurde von einem Schnitzer in Wüstensachsen angefertigt. Darunter steht der Liedtext: Die Welt Ihr zieret zu Gott hinführet Jesus Maria Joseph

Bildstock am Pfarrheim

 
 

Auf dem Gelände des Pfarrheims in der Kettelerstraße wurde im Jahre 1983 nach einem Entwurf von Pfarrer Gerhard Dietrich ein kreuzförmiger Bildstock mit passender Einfassung errichtet. Im Zentrum befindet sich ein Bild von Jesus, wie er sein Kreuz trägt.
Joseph Kleinfelder und Oskar Wagner, beide aus Kassel, haben an mehreren Samstagen die von den Messdienern im Wald gesammelten Sandsteine fachgerecht verarbeitet. Spöttische Bemerkungen von Passanten über den dabei zu erzielenden Arbeitslohn konnten sie nicht behelligen.
Bei der Segnung des Bildstocks erhielten dann beide vor der versammelten Kirchengemeinde als Anerkennung für ihre gute Arbeit eine kunstvoll gestaltete Kerze.

 Bildstock Ecke Waldweg-Taunusstraße

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Auf dem Gelände des Pfarrheims in der Kettelerstraße wurde im Jahre 1983 nach einem Entwurf von Pfarrer Gerhard Dietrich ein kreuzförmiger Bildstock mit passender Einfassung errichtet. Im Zentrum befindet sich ein Bild von Jesus, wie er sein Kreuz trägt.

Gedenkstätte im oberen Haitzbachtal

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Im oberen Haitzbachtal befindet sich ein Gedenkstein aus Buntsandstein mit Umrandung, der an die Not der aus Höchst geflüchteten Einwohner erinnert, als sie am Ostersonntag (1. April 1945) mit ihrem Pfarrer Hermann Heim an diesem Ort eine heilige Messe feierten. Die Inschrift lautet:
OSTERN 1945 IN KRIEGSNOT WURDE HIER DAS HLG MESSOPFER GEFEIERT P HÖCHST D 1.4.1945

 Gedenkstein für Otto Maiberger

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Der jüngste Gedenkstein in der Kasseler Gemarkung befindet sich in der Nähe des Forsthauses Niederhof. Er erinnert an den plötzlichen Tod des Jagdaufsehers Otto Maiberger, der sich am 29. Juli 1999 gegen Abend mit dem Moped in Richtung Niederhof auf den Weg machte. Er war in Kassel als passionierter Jäger bekannt und wohl geachtet.
Die Inschrift lautet: An diesem Ort verst. am 29.7.1999 Jäger Otto Maiberger

Gedenkstein für Walter Hofmann

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Der Gedenkstein befindet sich am oberen Kapellenweg, der von der Mittleren -Tannen - Hütte (von dort ca. 1200 m) zur Grauen-Ruh-Kapelle führt.
Am 16. August 1988 kam der im Revier Wirtheim beschäftigte Walter Hofmann aus Frammersbach im Alter von 31 Jahren bei Baumfällarbeiten auf tragische Weise ums Leben.

 Heiliger Schutzengel

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An der Spessartstraße 64 zwischen Kirche und altem Friedhof steht ein Sandsteinblock aus der Kasseler Gemarkung, der die Passanten - insbesondere die Kinder auf ihrem täglichen Schulweg – an "ihren“ Schutzengel erinnern soll.
Auf dem Stein ist ein mächtiger Engel zu sehen. Er beugt sich schützend über ein Kind. Daneben sind in kunstvoller Schrift die Anfangsworte eines Kindergebetes zu lesen:
Heiliger Schutzengel mein. Laß mich dir anbefohlen sein.

 Bildstock an der Hochstraße

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Erst seit 1984 befindet sich das Holzkreuz mit geschnitztem Korpus auf dem Grundstück von Elisabeth und Hugo Heim in der Hochstraße. Die Inschrift lautet:
Freund, wo gehst Du hin?
Vergiß nicht, daß ich Dein Erlöser bin,
daß ich soviel gelitten hab für Dich.
Drum bleib stehn und grüße mich.
Herr hilf dem ungeborenen Leben
und schütze diese Gemeinde.

 Bildstock an der Mittleren Tannenhütte

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An der Feld-Wald-Grenze oberhalb von Kassel in Richtung Bad Orb befindet sich in unmittelbarer Nähe der Schutzhütte „Mittlere Tannen“ am Stamm einer als Naturdenkmal geschützten Eiche ein Schrein mit einer aus Holz geschnitzten Mutter-Gottes-Statue. Wie Franz Sinsel, seit über 60 Jahren Küster in Kassel, berichtet, befand sich dort früher ein Bildstock mit zwei Engeln und einer kleinen Marienfigur.

Straußeborn

Strausseborn

Der Straußeborn befindet sich am Bornweg, Hausnr. 43.